Postau - Moosthann - Flurkreuz am Schusterberg | Zur Übersicht | ||||||
Beschreibung |
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In Moosthann in der Gemeinde Postau befindet sich das Kreuz in der Paindlkofener
Straße am sogenannten Schusterberg am Rand eines Waldstreifens mit zum
Teil mächtigen Eichen. Der fein gearbeitete Granitsockel steht auf einem Betonfundament. An der Frontseite ist eine seichte Nische eingearbeitet, in die vielleicht einmal eine Schrifttafel eingesetzt war. Darüber ziert eine große barocke Muschel den sich mit einer Kehle verjüngenden Stein. |
![]() September 2022 - Großes Bild | ||||||
In das sehr filigran gegossene Kreuz mit durchbrochenem Laub- und Rankwerk sind im Kreuzungspunkt die vergoldeten Buchstaben INRI erhaben eingegossen. Die verbreiterten Kreuzenden sind reich mit Blattwerk verziert. Vier vergoldete Strahlenbündel auf der Rückseite mit je 5 Strahlen entspringen der Kreuzmitte als Gloriole. Der monochrome, sandfarbene Korpus entspricht dem Viernageltypus. |
![]() September 2022 - Großes Bild
Weiter unten folgt eine mit zwei Lorberzweigen umrundete gusseiserne
Tafel. Die Blätter schimmern schwarz und grün und treffen sich oben an
einer Blüte.
Auf der Tafel ist unter einem aufgemalten Tatzenkreuz in schwarzer Frakturschrift zu lesen: | Gott schütze unsere Fluren Die sehr aufwändig gestaltete ca. 27 cm hohe Basis des Kreuzes hat einen metallenen Sockel, der auf dem Granitstein aufgesetzt ist. Auch hier wiederholt sich die interessante Farbgestaltung des Lorberkranzes mit schwarz und grün.
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![]() September 2022 - Großes Bild Zwei
schlanke Säulenpaare mit Wulsten, Kapitellen, Vialen und Kreuzblumen
sind einem spitzen Portal mit Drei- und Vierpasselementen vorgestellt.
In deren Mitte steht eine barfüßige Figur mit einem schlanken Kreuz, die
einen Kelch hoch hält, um das Blut Christi aufzufangen. Bei dieser
weiblichen, allegorischen Darstellung des Glaubens der Neugotik (Fides
mit dem Kelch) dürfte es sich nöchstwahrscheinlich um ein Erzeugnis der Hütte
Blanz (Blansko) oder Teschen (Cieszyn) handeln, die diese Form
herstellten. | Eisenkreuze mit Gussarbeiten dieser hohen künstlerischen und handwerklichen Qualität wurden im ausgehenden 19. Jahrhundert hauptsächlich in böhmischen und mährischen Gießereien hergestellt. Oft dienten sie zuerst als Grabkreuze und fanden später eine Zweitverwendung als Weg- und Flurkreuze.
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![]() September 2022 - Großes Bild
| Ende 2022 stürzte ein Baumstamm auf das Kreuz, wobei die Metallteile stark beschädigt wurden. Seit Januar 2023 ist nur noch der Steinsockel zu sehen. Hoffentlich kann das Kreuz fachmännisch repariert werden und an seinen Platz zurückkehren. in Kreuz mit dieser Gussform steht auch in Pinkofen in der Gemeinde Schierling. Eine Markierung im Bayernatlas zeigt den genauen Standort (Landkarte im Bayernatlas) Im Februar 2023, Richard Stadler - Letzte Aktualisierung: 27.02.2023 21:30
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