Koißenbrunn - Quelle bei der Wallfahrtskapelle Zur Übersicht
Beschreibung

Im Wald zwischen Hainsbach und Martinsbuch im sogenannten Forsterholz steht die im Jahre 1863 durch „milde Gaben der Umgegend“ erbaute Kapelle Koissenbrunn.

Neben der Kapelle fließt ein kleines Bächlein, das sich etwas weiter nördlich mit anderen Quellen zum Eiglfurter Bach vereinigt, der durch Haindling fliest und östlich von Geiselhöring zuerst in den Kohlbach und dann die kleine Laber mündet. Ein Teil des Wassers wird über einen kleinen Brunnen bei der Kapelle geleitet. Ruhebänke auf dem Vorplatz bieten Gelegenheit zur Rast. Nach einem LKW Unfall im Februar 2005 wurde als Vorsichtsmaßnahme ein Schild angebracht, dass es sich um kein Trinkwasser handelt. Heute ist das Wasser unbedenklich und es wird öfters beobachtet, dass sich Leute mehrere Kanister des Wassers mit nach Hause nehmen. Auch ein Schöpfgefäß für Kneipp-Güsse steht zur Verfügung.
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Ein Schild das am Baustamm hinter dem Brunnen befestigt ist, trägt die Aufschrift:

"Beim Wasserschöpfen ein Ave beten der Gottesmutter zu Ehren,
sie wird eure Bitten mit Dankbarkeit erhören."


Das ganze Jahr über werden die idyllisch gelegene Waldkapelle und die Quelle von vielen Wallfahrern besucht, die sich mit ihren Sorgen und Nöten oder auch mit Danksagungen an die Muttergottes wenden und sich ins Pilgerbuch eintragen. In den Marienmonaten Mai und Oktober treffen sich Pilger zum Rosenkranzgebet.
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Juni 2006 - Großes Bild
Geschichte

Der Legende nach wurden einst die Kirchenglocken in Martinsbuch durch die Schweden geraubt. Während die Pfarrkinder im inständigen Gebet in der Kirche verweilten und die Hilfe der Gottesmutter erflehten, zogen die Räuber in Richtung Hainsbach ab und blieben im sumpfigen Boden um den heutigen Koißenbrunnen mit ihrem Fuhrwerk mit vier Pferden stecken. Trotz aller Anstrengung für Mensch und Tier gab es kein Weiterkommen. Schließlich gaben die Diebe auf und ließen den Wagen samt den Glocken zurück und flohen in Richtung Geiselhöring.
Nachdem die Martinsbucher die ganze Nacht über gebetet hatten, folgten sie am anderen Tag den Wagenspuren und fanden die Glocken unversehrt vor. Wie durch ein Wunder konnten sie mit nur zwei Pferden das Fuhrwerk mühelos herausziehen und die Glocken zurück zur Kirche bringen. Bald darauf entstand an der Stelle im Wald eine einfache Holzkapelle, die dann gegen den heutigen Steinbau ersetzt wurde. Mehrfach wurde die Kapelle in Eigenleistung renoviert. Eine umfassende Renovierung 1964 - 65 ist auf einer Tafel dokumentiert. 2005 wurde die Kapelle durch einen Unfall mit einem Holzfuhrwerk beschädigt. Der Schaden wurde bald behoben.
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Im Band „Bezirksamt Mallersdorf“ der Kunstdenkmäler Bayerns aus dem Jahre 1936 steht auf Seite 217 im Kapitel Martinsbuch über die Kapelle folgendes geschrieben: „Kapelle am Koisenbrunn. Im Wald, an der (aufgelassenen) Straße Martinsbuch-Geiselhöring. Ursprünglich Wallfahrtskapelle. (Vgl. R. Kriss, Volkskundliches aus altbayerischen Gnadenstätten, S. 234.) Die jetzige, die sicher eine Vorläuferin hatte, erbaut 1865. Einfach, aber gut. In Rundbögen geöffnete kurze Vorhalle. (Nachwirkende alte Bautradition? Oder hat man 1865 vielleicht doch nur eine barocke Kapelle erneuert?) Im Inneren Holzfiguren. Muttergottes. Kopie des 18. Jahrhunderts nach einer Figur aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. H. 0,83 m.
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Wie kann man Kapelle und Quelle finden?

Von den um
liegenden Orten aus oder mit einem Abstecher vom Labertaler Radweg kann man die Kapelle bequem per Fahrrad erreichen. Für Autofahrer bietet sich etwa 150 m entfernt eine Parkmöglichkeit neben der Asphaltstraße SR 2111. Mit Rücksicht auf andere Besucher sollte man es vermeiden bis zur Kapelle zu fahren. Auf den Forstwegen kann man auch von Wissing, Schwimmbach oder Kirchlehen aus zum Koissenbrunn wandern.
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Juni 2006 - Großes Bild
Kapelle und Quelle gehören von alters her zu Martinsbuch, Landkreis Dingolfing-Landau. Durch die Gebietsreform wurde die Landkreisgrenze nördlich von  Frauenthal und Leppersberg gezogen, sodass der Standort von Kapelle und Brunnen jetzt auf dem Gebiet des Landkreises Straubing-Bogen liegt. Die Zugehörigkeit zur Pfarrei Martinsbuch blieb aber erhalten.

Eine Markierung im Bayernatlas zeigt den genauen Standort (Landkarte im Bayernatlas)

Mai 2016 - Großes Bild
Erstellt im Juni 2020, Richard Stadler  -  Letzte Aktualisierung: 12.03.2021 16:46 Impressum