Hunnenkreuz Zur Übersicht

Beschreibung Vorgeschichte
 
Das Kreuz aus Muschelkalk wird im Volksmund als "Hunnenkreuz" bezeichnet. Sicherlich hat der Name nichts mit den Hunnen zu tun, sondern es dürfte sich um eine Verballhornung eines Familien- oder Feldnamen handeln. Das Kreuz hat eine Höhe von etwa 75 cm. An der Vorderseite kann man noch den erhabenen aber stark verwitterten Kruzifixus erkennen. Die Buchstaben INRI, die noch in den 1970er Jahren zu erkennen waren haben sich aufgelöst. Auf der Rückseite waren damals auch noch die Buchstaben N 1603 R zu erkennen. Über die Herkunft des Kreuzes ist nichts überliefert. Es könnte sich um ein sogenanntes Sühnekreuz oder auch um einen Grenzstein des Klosters Niedermünster gehandelt haben. Im Labertaler Lesebuch IV aus dem Jahr 1998 widmet sich auf Seite 54ff ein Artikel über das Kreuz und seine Rettung. Auch in dem Buch "Steinkreuze im Landkreis Straubing-Bogen" Heft 2/1985 von Barbara Saller wird auf den Seiten 191 - 193 das Kreuz beschrieben.

Kreuze dieser Art aus dem 16./17. Jahrhundert habe ich auch in Pfakofen, Hellring, Pullach bei Abensberg und Haunkenzell fotografiert.

Geschichte im 20. Jahrhundert

Bei einem Manöver des US Militärs 1960 wurde das Kreuz beschädigt. Panzer fuhren darüber und zerdrückten den rechten Seitenarm des Kreuzes. Bei der Flurbereinigung und dem Neubau der Gemeindeverbindungsstraße Haader - Franken war das Kreuz hinderlich und es wurde herausgenommen. Es wurde dann im Feuerwehrgerätehaus in Haader eingelagert. Konrad und Richard Stadler aus Hofkirchen setzten 1972 das beschädigte Kreuz an den jetzigen Platz und stellten eine Ruhebank dazu auf.
Die Arbeitsgemeinschaft Naherholung Mittleres Labertal unter ihrem Vorsitzenden Apotheker Klaus Storm ließ 1998 das Kreuz durch den Steinmetz Kainz aus Pfaffenberg renovieren und den fehlenden Kreuzarm ergänzen. Der Standort wurde aufgeschüttet und befestigt. Am 3. Mai 1998, anlässlich des Volksfestes am Hart, erhielt das Kreuz in Anwesenheit der ArGe Führung samt Beiräten und der Bevölkerung durch Pfarrer Manfred Wundlechner den kirchlichen Segen. Vorsitzender der ArGe Klaus Storm meinte mit Blick auf das neurenovierte Kreuz "Uns ist es ein wichtiges und wertvolles Kulturdenkmal und Zeuge sowie Mahnmal menschlichen Tuns vergangener Zeit."

Mai 2012 - Großes Bild
März 2020 - Großes Bild
Das Kreuz ist beim Landesamt für Denkmalpflege unter der Denkmalnummer  D-2-78-144-13 gelistet und bei Wikipedia aufgeführt.

Wie kann man das Kreuz finden?

An der Straße von Haader nach Franken, vorbei am Hart, auf der Höhe von Hinterbach, kurz bevor der Kiesweg nach Neuhofen in den Wald einmündet, steht das Kreuz am rechten Straßenrand. Die letzten Jahre hat eine Frau aus Franken die Pflege übernommen und sorgt im Sommer für den passenden Blumenschmuck.

Eine Markierung im Bayernatlas zeigt den genauen Standort (Landkarte im Bayernatlas)
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Juni 2020 - Großes Bild
(Quelle: Chronik des Benefiziums Haader Band II v. Eduard Ringlstetter sen.)

Im März 2020, Richard Stadler  -  Letzte Aktualisierung: 11.03.2021 15:47
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