In der Chronik von BGR Josef Schmaißer "Asbach
- Eine neue Kirche wird gebaut" aus dem Jahr 1999 ist über das Kreuz zu
lesen: Das alte Dorfkreuz vor der Kirche wurde am 15. September 1996 von Pfarradministrator Josef Schmaißer neu benediziert. Die ganze Pfarrei nahm an der Feier teil. Der Kreuzbalken und die Bedachung wurden von der Schreinerei Ludwig Altweck aus Hofkirchen in Eiche erneuert. Den Christuskörper und die Figur der Mater Dolorosa fasste der Restaurator Krisch aus Deggendorf. Die Gartenanlage erstellte der Landschaftsgestalter Stephan Neumeier aus Greilsberg. Vergleicht man Bilder des alten Kreuzes mit dem neu erstellten fällt dem geschulten Auge ein kleiner Unterschied auf. Beim neuen Kastenkreuz befinden sich am Stamm des Kreuzes hinter dem Rücken des Gekreuzigten zwei geschweifte Schleierbretter, die es beim Vorgängerkreuz nicht gab. |
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Die Schleierbretter haben eine kuriose Ursache:
Das Kreuz lagerte zur Abnahme durch Pfarrer Schmaißer in der Werkstatt
Altweck waagrecht auf Stell-Böcken. Nach der Abnahme sollte es zur
endgültigen Lackierung freigegeben werden.
Der Pfarrer zeigte sich sehr zufrieden mit der Arbeit und lobte Meister und
Gesellen. Da es um die Mittagszeit war, wurde der Pfarrer vom Hofkirchner
Mesner Konrad Stadler, dem Schwiegervater des Schreinermeisters Altweck noch ins
Haus zum Essen eingeladen.
Der Pfarrer hatte angeboten, der Schreinermeister könnte ein kleines Schild in
Postkartengröße mit seinem Firmennamen dezent an der Rückseite des Kreuzesstamms
anbringen. Der Schreiner lehnte aber bescheiden ab und meinte, dass es sich bei dem
Kastenkreuz lediglich um eine Schreinerarbeit und um kein Kunstwerk handle.
Signaturen stehen nur Künstlern zu, wie man es von Albrecht Dürer oder Picasso
kennt.
Als sie nach einer Stunde Mittagspause zurück in die Werkstatt kamen traf sie
fast der Schlag. Zu beiden Seiten des Kreuzbalkens waren unübersehbar zwei
überdimensionale Buchstaben eingefräst. Das waren die Initialen des
Schreinergesellen, der im Auftrag des Meisters maßgeblich an dem Kreuz
arbeitete.
Auch eine noch so große Standpauke konnte den Fauxpas nicht rückgängig machen.
Dass man das Kreuz in drei Tagen so nicht aufstellen und einweihen konnte
darüber waren sich
Auftraggeber und Meister einig. Man müsste von der Rückseite die Verbretterung
abreissen und an der Stelle wieder neutrale Bretter anbringen.
Da das rein zeitlich nicht möglich war, wurde nach einer Alternative gesucht.
Schließlich entschloss man sich, den Bereich mit geschweiften Platten abzudecken. So befinden sich bis heute die Initialen des
vermeintlichen Künstlers, wenn auch verdeckt zu beiden Seiten
des Gekreuzigten.