Der Herrgott red bayrisch
Nachdem Gott die Welt erschaffen und einen Tag geruht
hatte, verteilte er am 9. Tag die Dialekte. Er fing im Norden an und gab jedem
Landstrich seine Sprache. Am Schluss blieb für den Bayern kein Dialekt mehr übrig. Da
wurde er traurig.... Irgendwann sagte dann Gott: "Ja mei, Bua, na redst
hoid so wia i!"
Dadurch ist es so, dass man, wnn man die bayerische
Sprache spricht, den ganzen Tag im Dialog mit Gott ist.
Eine Reihe von selbstverständlichen Redewendungen sind
wie ein fortwährendes Gebet.
Grüß Gott – Grüße Dich Gott, Gott zum Gruß
Pfüa Gott – Behüt Dich Gott
Vergelt‘s Gott – vergelte es Gott
Segnes Gott – segne es Gott
Gott sei Dank
O mein Gott
Helf dir Gott (wenn jemand geniest hat)
Dank dir Gott (die Antwort darauf)
Jessas Maria und Josef (Anruf der Heiligen Familie bei
einer Schreckensmeldung)
Jessas (Kurzform Davon)
Ade (ad Deum, der fränkische Abschiedsgruß bedeutet
„mit Gott“)
Gelobt sei Jesus Christus (so grüßte man früher den
Herrn Pfarrer)
Ingottsnam (In Gottes Namen, beim Beginn einer
schweren Aufgabe)
In Ewigkeit - Amen (Kommentar zum Abschluss einer
langweiligen Rede)
Gib ihm (ihr) die ewige Ruhe (bei einer
Todesnachricht)
Für Trocken und Nass, Deo Gratias (das kürzeste
Tischgebet)
Will man jemand das „Du“ anbieten aber dabei nicht
respektlos sein, so grüßt man ihn z.B. mit „Grüß Dich Gott Herr Landrat“.
Ich erhielt als Antwort „Grüß Dich Gott a, wia geht’s
da ran?“
Bedankt man sich bei einer echten Kellnerin, die das
Bier oder Essen serviert mit „Vergelt‘s Gott“, wird es mit einem Segenswunsch auf
den Tisch gestellt.
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